Auf den Spuren vom Bauhaus

Anfang November waren wir auf den Spuren des Bauhaus unterwegs. Das Staatliche Bauhaus, wie es eigentlich heißt, hatte dieses Jahr 100sten Geburtstag. Das Bauhaus 1919 in Weimar ins Leben gerufen bestand nur 14 Jahre lang, dennoch war es die prägenste Kunstschule der Moderne. Im Bauhaus wurde Kunstgewerbe zu Design. Es war Experimentierfeld und Ideenschmiede in den Bereichen Kunst, Gestaltung, Architektur und Pädagogik.

   

Walter Gropius wurde 1919 Direktor der Großherzoglichen Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar, und vereinigte diese mit der aufgelösten Kunstgewerbeschule – Die Geburtsstunde des Bauhaus. Gropius holte namhafte Künstler, wie Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer , Wassily Kandinsky, Johannes Itten, Paul Klee und noch einige andere, als Meister an seine Schule.

Das Programm des Bauhaus forderte nichts geringeres als den Neubeginn der Baukultur, Kunst sollte gesellschaftlichen Zwecken dienen, die Studenten sollten hier die Möglichkeit ihrer individuellen Entfaltung bekommen. Dabei durften alle jungen Menschen unabhängig vom Schulabschluss, Geschlecht und Nationalität die Schule besuchen.

     

In Weimar ist mit dem Haus am Horn das erste Vorzeigeprojekt des Bauhaus entstanden.

Nach der politisch erzwungenen Schließung des Bauhaus in Weimar 1925 zog die Schule nach Dessau, in einen eigens dafür erbautes Gebäude und erlebte hier seine Blütezeit. In Zusammenarbeit des privaten Baubüros Walter Gropius, der auch in Dessau Direktor war, mit den Bauhaus-Werkstätten entstanden in Dessau die wohl bekanntesten Bauten und Design-Klassiker des Bauhaus. Viele Meister aus der Weimarer Zeit folgten Gropius nach Dessau, wo sie die von Gropius entworfenen Meisterhäuser bezogen. So entstand die prominenteste Künstlerkolonie der Zeit. Hier wohnten Gropius selbst, Kandinsky, Klee, Schlemmer, Feininger, Georg Muche und László Moholy-Nagy.

Seit 1926 nannte sich das ehemals Staatliche Bauhaus nun Bauhaus-Hochschule für Gestaltung. Künstlerische Fächer wurden zugunsten der industriell orientierten Fächer  Fächer zurückgedrängt. Doch schon 1927 musste Gropius auch in Dessau um das politische Überleben seiner Schule kämpfen.

Ein Jahr später übernahm der Schweizer Architekt Hannes Meyer den Direktorposten. Unter ihm sollte Kunst nur mehr Mittel zum Gebrauch sein. Meyer sympathisierte mit dem Sozialismus und wurde 1930 wegen kommunistischer Machenschaften gekündigt. Ihm folgte Ludwig Mies van der Rohe als letzter Direktor, bis die Schule 1933, unter dem Zwang der Nazis, endgültig schließen musste.

Ein Trip, vielleicht über ein verlängertes Wochenende nach Weimar und Dessau ist für jeden Kunst-, Design und Archtekturinteressierten unbedingt empfehlenswert. In knapp vier Stunden ist man in Weimar, Dessau ist nochmal knapp zwei Stunden von Weimar entfernt.

Wir hatten uns eine Bleibe in Weimar gesucht, weil wir diese Stadt so sehr lieben. Dort haben wir auf den Spuren des Bauhaus das neue Bauhaus-Museum, die Hochschule und das Haus am Horn besucht. Am Tag darauf haben wir einen Tagestripp nach Dessau unternommen, um uns hier das Bauhaus-Gebäude, die Meisterhäuser und eine Bauhaus-Siedlung anzusehen. In Dessau gibt es auch noch andere Gebäude und ein tolles neues Bauhaus-Museum zu sehen, das haben wir diesmal allerdings nicht mehr geschafft…aber ganz sicher beim nächsten Mal.

ChriSanThemen

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