Buchtipp – Max Orths „Max“

Darf ich vorstellen…Max, Max Ernst, der berühmte surrealistische Maler und Bildhauer. Max war wohl ein echter Frauentyp und so wundert es nicht, dass es sechs wichtige Frauen in seinem Leben gab, mit vieren davon war er verheiratet.

Das Buch, das wir euch heute ans Herz legen wollen ist ein biografischer Roman, von Markus Orths, über den großen Maler Max Ernst. Markus Orths hat dabei Ernsts Leben in sechs Phasen unterteilt, die jeweils von einer anderen Frau geprägt waren. So ist jeder Frau ein eigenes Kapitel in dem Buch gewidmet. Alle Frauen waren enorm prägend und wichtig für das Schaffen Max Ernsts, jede auf ihre Weise.

Ernsts erste Frau war die jüdische Kunsthistorikerin und Journalistin Louise Straus-Ernst. Die beiden lernten sich bei einem Zeichenkurs kennen und heirateten schließlich Ende 1918. Aus dieser Ehe entsprang Sohn Jimmy. Louise Straus-Ernst wurde 1944 in Auschwitz von den Nazis ermordet.

Louise wurde abgelöst von Gala Eluard Dali, der späteren Ehefrau und Muse von Salvador Dali. Kennengelernt hat er Gala durch seinen engen Freund und ersten Ehemann Galas, dem französischen Schriftsteller Paul Eluard. Da alle drei sich sehr eng miteinander verbunden fühlten, führten sie zeitweise sogar eine Liebesbeziehung zu dritt.

Danach folgte eine kurze Beziehung mit der Künstlerin und Lyrikerin Meret Elisabeth Oppenheim.

Seine zweite Ehefrau fand er in der Malerin Marie-Berthe Aurenche. Nach einer heftigen Liebesbeziehung heirateten die beiden 1927 in Paris. Im Jahr 1930 wirkten sie in dem Film „Das goldene Zeitalter“ vom surrealistischen Filmemacher Louis Buñuel mit. 1936 schließlich ließ sich Max Ernst von der exzentrischen, etwas überspannten Marie-Berthe scheiden.

1937 lernt Ernst die damalige Kunststudentin, spätere Künstlerin, Schriftstellerin und Dramatikerin, Leonora Carrington kennen, mit der er bis 1940 zusammenlebte.

Die berühmte Kunstmäzenin Peggy Guggenheim wurde Ernsts dritte Ehefrau. Nachdem beide Frankreich verlassen mussten gingen sie gemeinsam nach New York und heirateten dort 1941. Bei der Vorbereitung zu einer Ausstellung, in Peggys Galerie, 1943, lernt Ernst schließlich seine vierte und letzte Ehefrau, Dorothea Tanning, kennen. 1946 lassen sich Peggy Guggenheim und Max Ernst scheiden

Dorthea Tanning war Malerin, Bildhauerin und Schriftstellerin, außerdem arbeitete sie auch für verschiedene Ballette und Theater. 1953 kehrte Max Ernst mit seiner letzten Ehefrau nach Paris zurück, wo er 1976 auch starb.

Diese sechs Liebesbeziehungen von Max Ernst nutzt Markus Orths als Rahmen für seinen biografischen Roman „Max“. Dabei spielen die Frauen keine Nebenrolle, sondern werden in dem Roman gleichberechtigt behandelt. Jede dieser Frauen hatte großen Einfluss auf Max Ernst und sein Werk. Die verschiedenen Charaktere der Frauen und die Wechselwirkung mit Max Ernst wird sehr genau und detailiert erzählt und liebevoll beschrieben.

Wir sind mitten drin im Leben der Bohemiens und Lebenskünstler. Viele von Max Ernsts Freunden sind ebenfalls weltberühmte Künstler…Pablo Picasso, Paul Klee, Hans Arp, André Breton, Peggy Guggenheim, Gala Eluard Dali, Giorgio de Chirico und viele mehr.

Der Roman schildert eine extreme Zeit der Irrungen und Wirrungen –  der erste Weltkrieg, die Nazizeit, der zweite Weltkrieg. Aufbrüche in der Kunst, die nicht immer auf Anhieb vom Publikum verstanden und geliebt wurden. Die Welt ist aus den Fugen geraten, aber Max kämpft dagegen an. Dies tut er durch seine Kunst. Angefangen beim Dadaismus, zu dessen Gründern er zählt, bis hin zum Surrealismus. Er lebt das Leben eines Bohemiens mit allem was dazu gehört…wenig Geld aber dafür sehr viel Erotik und ungebremste Lebenslust.

Der Roman ist wunderbar und kurzweilig geschrieben und dadurch sicher nicht nur etwas für Kunstliebhaber. Für alle, die es lieben beim Lesen in unbekannte Welten abzutauchen und ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen.

Markus Orths ist 1969 in Viersen geboren. Nach einem Studium in Romanistik, Englisch und Philosophie arbeitet er zunächst als Fremdsprachenassitent in Paris. Heute lebt er als freier Autor und Lehrer für Philosophie, Englisch und Französisch, mit seiner Frau und drei Kindern , in Karlsruhe. Seit 1999 ist er Mitherausgeber der Literaturzeitschrift „Konzepte“.

 

 

ChriSanThemen

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