Köstliche Blüten

Gänseblümchen

Letztes Jahr war ich auf einer Wildkräuterwanderung am Ammersee. Auf dieser Wanderung lernten wir, welche heimischen Kräuter man essen kann. Der freundliche Hippie, der die Wanderung führte, futterte sich mit einem stetigen „köstlich, köstlich“ von Pflanze zu Pflanze. Ich glaube, ich bin nach der 10 Pflanze ausgestiegen – zu viel Information für meine Geschmacksnerven. Beim späteren 3-Gänge Menü war ich dafür wieder voll dabei. Ja und es war einfach nur „köstlich“.

An diese Episode erinnerte ich mich, als ich gestern im Garten Unkraut jätete. Also mal schauen, was bei uns im Garten so wächst und wie man es verwenden kann.

Borretschblüte

Die zartblauen Sternblüten der Borretschpflanze sind nicht nur lecker, sondern auch ein echter Hingucker. Traditionell werden die Blüten oft in Gurkengerichten verwendet. In der Heilkunde wird der Borretsch hauptsächlich in Herzensangelegenheiten angewandt, d.h. bei Herzschwäche ebenso wie bei Depression oder Melancholie.

 

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Obstbaumblüten

Auch die Blüten von Obstbäumen sind essbar und sehr dekorativ. Apfel-, Birne-, Pflaume-, Felsenbirne- oder Kirschblüten sind nur ein paar der heimischen Obstblüten.

Apfelblüte

Rose und Wildrose

Rosenblüten sind ganz zart und leicht süß im Geschmack.  Auf ganz besondere Art verschönern sie durch Form und Farbe jeden Salat. So lässt das Rosenöl etwa Wunden schneller heilen und hilft bei Entzündungen besonders im Mund- und Rachenraum. Es wird auch bei Magenkrämpfen, Durchfall und Depressionen eingesetzt.

Taubnessel

Die Taubnessel erinnert optisch an die Brennessel. Sie brennt jedoch nicht, was der Name „Taub-Nessel“ bereits verrät. Die dekorative Pflanze blüht von April bis Juni und eignet sich als Wildgemüse. Die Blätter schmecken etwas würzig, die Blüten hingegen haben einen süßlichen honigartigen Geschmack. Kinder lieben es, die Süße aus dem Trichter der Blüten zu saugen.
Die hier fotografierte gelb-goldene Goldnessel gehört zu Gattung der Taubnessel und kann ebenso wie die weißblühenden Nesselpflanzen verwendet werden.

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Gundermannblüte

Einen herbsüßen Geschmack bringen die Gundermannblüten mit sich, die dezent im Salat oder als Dekoration verwendet werden können.

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Ehrenpreis

Aufgrund seines leicht bitteren Geschmacks eignet sich der Ehrenpreis gut als Gewürz. Die zarten kleinen Blüten sind eine wunderbare essbare Dekoration.

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Gänseblümchen

Die Kraft dieser wundersamen fast unscheinbaren Blüten wird vielerorts verkannt. Die nussig schmeckenden Gänseblümchen verfügen über eine besondere Heilkraft und Stärke, die im Trost und der Linderung von Schmerzen und Wunden auf physischer und psychischer Ebene liegt. Sie geben ein Gefühl von Geborgenheit.

Weiterhin hilft Gänseblümchen speziell bei Menstruationsbeschwerden, da sie krampf- und schmerzstillend wirkt und zudem blutreinigend und blutstillend ist. Sie kann bei Blasen- und Nierensteinen, Darmentzündung, Verstopfung, Hautkranheiten und Wunden, Muskelschmerzen, Gicht und Rheuma, aber auch bei Husten und Erkältungskrankheiten eingesetzt werden.

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Rote Kleeblüte

Die Blüten des Roten Klees sind nicht nur essbar, sondern bekommen als Heilpflanzen eine immer größere Bedeutung. Vom Geschmack her dezent, wirken die Blüten appetitanregend und sind gut für das gesamte Verdauungssystem.

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Bärlauchblüte

Eine sanfte Knoblauchwürze werden jedem Essen durch die zarten Bärlauchblüten verliehen. Bärlauch ist ebenso heilsam wie Knoblauch. Er wirkt antibiotisch, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, entschleimend u.v.m.

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Vergissmeinnicht

Das Vergissmeinnicht findet als Heilpflanze wenig Erwähnung, da ihr viele andere Pflanze in der Wirkung überlegen sind. Die eigentliche Aufgabe dieses Raublattgewächses drückt sich vielmehr in seinem Namen aus. Es steht stellvertretend für alle Blüten, die jedes Jahr mit unzähligen Farben, Düften und einer einzigartigen Schönheit dazu aufrufen, die Wunder der Pflanzenwelt niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. In der Blumensprache steht das Vergissmeinnicht mit seinen verträumt blickenden Blüten für die Treue in der Liebe und die ewige Erinnerung. Solang das Vergissmeinnicht in unseren Gärten wächst, ist die Mutter Erde und das Wissen um deren Heilkraft nicht verloren. Kulinarisch verfügen die kleinen Blüten nur über einen sehr leichten Eigengeschmack. Sie eignen sich als dezente Salat- oder Tischdekoration.

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Und jetzt in der Praxis

Nach dieser Recherche habe ich mich heute für einen Rotklee-Reis zum gebratenem Spargel entschieden.

Rotkleerisotto

Rotklee-Reis

150 g Reis
je 4 EL Olivenöl & Orangensaft
je 2 Handvoll Rot-Kleeblätter und ausgezupfte Rot-Kleeblütchen
etwas Salz & Zitronensaft
1 EL gehackte Pfefferminzblättchen
Zubereitung:
Den Reis kochen, abtropfen und sofort mit Olivenöl und Orangensaft mischen. Die Rot-Kleeblätter kleingeschnitten unterheben. Mit Salz, Zitronensaft und Minzblättchen würzen. Die Rot-Kleeblütchen darunterheben und genießen.

Den Spargel habe ich in etwas Olivenöl  gebraten. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen und mit diversen Blüten dekoriert.

Risotto

Ja und es war köstlich!

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ChriSanThemen

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